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Mit 26 in den Gemeinderat: Tristan Eder übernimmt Verantwortung

Bei der Juli-Gemeinderatssitzung feierte Tristan Eder seinen offiziellen Einstand als ordentliches Mitglied des Ennser Gemeinderats. Der 26-Jährige tritt damit die Nachfolge von Michael Grims an, der dem Gremium seit 1997 angehörte. Im Interview spricht das jüngste Gemeinderatsmitglied über seinen Werdegang, seine Beweggründe für den politischen Einstieg – und welche Ziele er sich für seine Arbeit gesteckt hat.


Enns Aktuell: Du bist das jüngste Mitglied im Ennser Gemeinderat. Was hat dich motiviert, gemeindepolitisch aktiv zu werden?

Tristan Eder: Ich bin in Enns aufgewachsen, hab hier die Schule besucht und lebe heute mitten in der Stadt – Enns ist mein Zuhause. Schon während meiner Zeit bei der Jungen ÖVP habe ich gemerkt, wie viel Freude es mir macht, mich aktiv einzubringen – zum Beispiel beim Kinderfasching oder beim Sommerkino. Es ist einfach ein gutes Gefühl, etwas für die Menschen in der eigenen Stadt zu tun. Genau das war auch der Grund, warum ich den Schritt in die Gemeindepolitik machen wollte: Ich möchte nicht nur zuschauen, sondern etwas bewegen. Gerade als junger Mensch ist es mir wichtig, dass unsere Perspektive gehört wird – denn viele Entscheidungen von heute betreffen besonders unsere Generation.

Du führst beruflich ein Team in einem Linzer IT-Unternehmen. Welche Erfahrungen und Fähigkeiten aus der digitalen Welt willst du in die Gemeindestube einbringen?
In der IT-Branche, und ganz besonders in meiner Rolle als Teamleiter, ist Agilität ein zentraler Erfolgsfaktor. Das heißt: flexibel bleiben, schnell auf Veränderungen reagieren und gemeinsam im Team Schritt für Schritt gute, durchdachte Lösungen erarbeiten. Es geht nicht darum, alles von Anfang an perfekt zu planen – sondern darum, ins Tun zu kommen, Erfahrungen zu sammeln und sich laufend weiterzuentwickeln. Diese Herangehensweise möchte ich auch in die Gemeindearbeit einbringen. Entscheidungen müssen nicht ewig diskutiert werden – oft hilft es, einfach mal anzufangen, Feedback einzuholen und dann nachzuschärfen.

In deiner Freizeit bist du sportlich aktiv, gehst regelmäßig ins Fitnessstudio und hast auch sonst einen vielseitigen Alltag. Was treibt dich an – und wie helfen dir deine Hobbys beim politischen Mitgestalten?
Sport ist für mich ein fixer Bestandteil im Alltag – nicht nur, um fit zu bleiben, sondern auch, um den Kopf frei zu bekommen. Gerade nach einem intensiven Arbeitstag oder langen Terminen hilft mir das Training, wieder runterzukommen, neue Energie zu tanken und den Fokus zu behalten. Diese Balance ist mir wichtig – auch beim politischen Mitgestalten. Wer einen klaren Kopf hat, trifft bessere Entscheidungen. Und was man sich beim Sport aneignet – Disziplin, Durchhaltevermögen und Zielstrebigkeit – das hilft natürlich auch beim Gestalten und Anpacken in der Gemeinde. Ich glaub, wenn man auch im Alltag dranbleibt, sich Ziele setzt und an sich arbeitet, dann nimmt man diese Einstellung automatisch mit – auch in die Gemeindearbeit.

Du lebst mitten in der Innenstadt. Was braucht Enns aus deiner Sicht als junger Stadtbewohner, damit die Ennser Innenstadt wieder attraktiver wird?
Ich wohne mitten in der Innenstadt und bekomme dadurch täglich mit, was gut läuft – aber auch, wo noch Luft nach oben ist. Was mir besonders auffällt: Es fehlt an Parkmöglichkeiten, bei denen man auch mal länger stehen darf. Das hält viele davon ab – sei es, spontan am Hauptplatz in ein Lokal zu gehen oder überhaupt erst daran zu denken, hier wohnen zu wollen. Ohne Menschen in der Innenstadt fehlt aber auch die Basis für lebendige Geschäfte und ein aktives Stadtleben. Mein Wunsch ist, dass die Ennser Innenstadt auch außerhalb der Schanigarten -Saison wieder ein Ort wird, wo man sich gerne aufhält, lebt, einkauft und sich trifft.

Wenn du an die nächsten fünf bis zehn Jahre denkst: Wie soll sich Enns weiterentwickeln? Was ist deine persönliche Vision für unsere Stadt?
In den nächsten fünf bis zehn Jahren wünsche ich mir, dass Enns eine Stadt wird, in der Jung und Alt gerne zusammenleben und sich wirklich zuhause fühlen. Für mich heißt das, dass wir unsere Stärken – wie unsere Geschichte und das starke Gemeinschaftsgefühl – bewahren, aber gleichzeitig offen bleiben für neue Ideen und frischen Schwung. Ich möchte, dass Enns moderner wird, zum Beispiel durch digitale Angebote, die den Alltag erleichtern, und durch mehr Plätze, an denen man sich treffen kann – sei es durch eine Aufwertung unseres Hauptplatzes, abwechslungsreiche Veranstaltungen oder einfach mehr Grünflächen zum Entspannen. Besonders wichtig ist mir, dass junge Leute eine echte Stimme bekommen und aktiv mitgestalten können, denn ihre Ideen halten unsere Stadt lebendig und zukunftsfähig.

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